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Über MFK

»Wir trainieren Muskeln und die Fähigkeit, sich von der eigenen Lust leiten zu lassen. Wir kultivieren Hingabe. Was bewegt uns und wie können wir Festgewordenes in Bewegung bringen?«


»MFK Bochum« ist die Gruppe der Künstlerinnen Katarína Marková, Franziska Schneeberger und Marlene Ruther. Die Drei kamen 2018 im Studienprogramm Szenische Forschung der Ruhr-Universität Bochum zusammen, freundeten sich an und begonnen zusammen zu arbeiten. Von ökologischen und feministischen Perspektiven über somatische Körperpraxen,Improvisation in Bewegung und Sound, bis zu Mobilitätspolitik finden ihre Interessen eine jeweils eigene Form. Zwischen Lecture und Performance, mit Instrumenten, ihren Körpern, der Umgebung, in DIY Manier. 2020 war die Gruppe Christoph-Schlingensief-Fellow der Szenischen Forschung und der Kunststiftung NRW. 2021 erhielten sie mir ihrem Vorhaben "Radikale Nonverbale" ein Flausen Forschungsstipendium. Ihr Autobahnstück "Sonic Highway" wurde 2022 zum FAVORITEN Festival eingeladen und fand in "Sonic Highway Motorest" eine Fortführung, die 2024 auf dem Kiosk Festival (SK) zu erleben war. Ihr erstes Tanzstück "Recycling Dance" versteht die Gruppe als Hommage an aktuelle Tanzstücke, die oft genug nur wenige Male aufgeführt werden. Mit Hilfe des flausen+ Netzwerks wurde "Recycling Dance" im Sensemble Theater Augsburg, der Theaterwerkstatt Pilkentafel und dem Theater im Ballsaal Bonn aufgeführt. Im Wintersemester 2022/23 gab die Gruppe einen Lehrauftrag für Theaterwissenschaftsstudierende an der Ruhr-Universität Bochum. Die Arbeiten der Gruppe wurden unter anderem gefördert von der Kunststiftung NRW, dem Fonds für Darstellende Künste, dem Landesbüro Freie Darstellende Künste NRW und dem Goethe-Institut.

© MFK Bochum

Franziska Schneeberger ist 1990 geboren. Seit 2015 erfindet sie in verschiedenen Kollaborationen künstlerische Arbeiten für Theater und Performance. Als Teil von MFK Bochum trainiert sie einen lustvollen Handlungsansatz für das gemeinsame Leben und Kunstmachen. Dabei setzt sich MFK keine Genregrenzen, denn sie neigen zum Lernen-wollen und Improvisieren. Das Performancekollektiv äöü begleitet Franziska Schneeberger seit 2019 in dramaturgischer Funktion. Mit der Gruppe Ruhrorter hat sie mehrere Audiowalks entwickelt, z.B. für die Straßenbahn zwischen Bochum und Gelsenkirchen (Ruhrtriennale 2022) oder für Fußgänger:innen in Mülheim an der Ruhr. Außerdem ist sie seit 2017 als Workshopleiterin für ein Filmprojekt für Dortmunder Realschüler:innen an der UZWEI tätig. 2020 absolvierte sie den Master Szenische Forschung, zuvor studierte sie Kulturwissenschaften an der Stiftung Universität Hildesheim und Dramaturgie an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2022 erlebt sie die Realität des Mutter-werdens.

Marlene Ruther (*1989) schätzt die Soloarbeit an grafischen Arbeiten, Hörstücken und Filmen ebenso wie die Kollektivarbeit, in der die menschliche Begegnung im Kunstschaffen bereits inkludiert ist. Das abgeschlossene Studium der Szenischen Forschung (RUB Bochum), Theater- und Politikwissenschaft (FAU Erlangen, Concordia University Montreal) unterstützt sie in ihrem Drive umfassend verstehen zu wollen: intuitiv-kognitiv und sinnlich-analytisch. Wenn sie die Wahl hat, ist sie am liebsten Draußen unterwegs-an Autobahnrändern, auf Brachflächen oder in der Nähe von eiszeitlich gewanderten Findlingssteinen. Als Duo Locu&Ruth arbeitet sie seit 2018 an dem Film- und Performanceprojekt Still Standing, welches in Theatern, Galerien und auf Festivals gezeigt wird (IG: locu_ruth). Still Standing ist als lebenslanges Projekt angelegt und beruht auf der simplen Idee 20 Minuten an unterschiedlichen öffentlichen Orten stehenzubleiben, eine Kamera aufzustellen und die Orte erzählen zu lassen. Zusammen mit Lars Blum sammelt sie weiße Plastikstühle der Sorte Monobloc. Für ihre fast 100 Stuhl große Sammlung ist ihnen kein Weg in Schrebergärten, Hinterhöfe und Brockensammlungen zu schade (IG: 100Monobloc). Hinweise nehme ich gerne entgegen. Zudem ist sie in sozialen Berufsfeldern als Tanz- und Theaterpädagogin sowie Dozentin tätig.

Katarína Marková (*1992, Slowakei) bewegt sich und lebt auf der Trajektorie zwischen Bratislava und Bochum. Sie interessiert sich für eine kollektive, nachhaltige, sozial und politisch bewusste künstlerische Praxis. Als Teil von MFK Bochum genießt sie „DIY-Strategie und Lustprinzip“ in den Prozessen. Ihre Arbeit oszilliert zwischen der ortsspezifischen Kunst, Performance und Sound und basiert auf konkreten Situationen, Ereignissen oder Orten, die breitere Verbindungen und Kontaminationen öffnen. Seit 2019 erforscht sie künstlerisch mit diversen Gästen einen ehemaligen militärischen Ort, welcher in mehreren Formaten öffentlich präsentiert wurde (Call Walk, Videokonzert, Bühnen Performance im Kunsthaus Essen, Theater Pôtoň, Záhrada). Ihre Lust auf neue Räume des Lernens und Dekolonisierung von Wissen und Macht mündete in Workshops Vibraiting Ruins, welche sie mit Milo Juráni (beg-)leitete (CED (CZ) und KIOSK Festival). Sie ist seit 2021 Teil des 4-jährigen Programms Public Performance School von theatercombinat in Wien, wo sie mit zwischengenerationaler Gruppe künstlerisch, anatomisch und architektonisch eigenen Körpern, öffentlichen und sozialen Raum erforscht. Katarína ist ein Fan von Nebelmaschinen, Camouflage Techniken und Natural Movement. Wichtiger Teil ihrer Arbeit sind Workshops mit Kindern und Jugendlichen. Sie absolvierte das Studium der Theaterwissenschaft an der Masaryk-Universität in Brünn (Tschechien) und 2019 den MA Szenische Forschung an der Ruhr-Universität.